Dienstag, 23. April 2013

Ernährung der Mutter




Ernährung in der Schwangerschaft:

In der Schwangerschaft ist die Qualität das Entscheidende und nicht die Menge der Nahrung. Es kommt auf den richtigen Gehalt an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen an. Der tägliche Energiebedarf steigt nur wenig. Wenn man ein Baby erwartet, isst man für zwei. Das bezieht sich allerdings nicht auf den Kalorienbedarf. Dieser steigt nur minimal an. Gegenüber anderen Frauen benötigen Schwangere pro Tag ca. 250 Kalorien mehr. Wenn man auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet, kann man fast alles essen was einem schmeckt.

Hanna P. , Berlin:

"Ich habe schon während der Schwangerschaft viele leckere und gesunde Snacks im Babyregal gefunden z.B die Alete Früchteriegel. Die esse ich heute noch gern mal zwischendurch."


Obst und Gemüse:


Es ist empfehlenswert täglich 2 bis 3 Portionen frisches, gut gewaschenes oder geschältes Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. Diese sind reich an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Ungewaschenes und rohes Obst und Gemüse, daraus hergestellte Säfte oder Shakes sind eventuell schadstoffbelastet und es besteht die Gefahr einer Lebensmittelinfektion.


Brot, Backwaren und Getreide:


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Alle Vollkornprodukte zählen zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Allerdings wird beim ausschließlichen Verzehr die Darmtätigkeit beeinträchtigt. Deshalb sollte man 1 bis 2 Mal in der Woche Weißbrot oder Brötchen essen. Vermeiden sollte man rohes Getreide und daraus hergestellte Speisen wie Frischkornmüsli.


Eier und Eierspeisen:



Ohne Bedenken kann man harte, durchgegarte Eier verzehren. 2 bis 3 Eier pro Woche sind empfehlenswert für eine ausgewogene Ernährung und eine optimale Eiweißversorgung für Mutter und Kind. Schädlich sind rohe oder nicht durchgegarte Eier, wie nicht festes Spiegel- oder Rührei. Eier sollten während der Schwangerschaft möglichst frisch und nur hartgekocht oder durchgebraten verspeist werden. Rohe Eier können unter anderem Bakterien enthalten, die schlimmstenfalls zu Frühgeburten oder zur Schädigung des Fötus führen. Außerdem besteht die Gefahr einer Salmonelleninfektion.


Milch und Milcherzeugnisse:



Fettarme Milch enthält für die Schwangerschaft wichtige Mineralstoffe, Kalzium, Phosphor und Vitamine, insbesondere Vitamin B2. Fettarme Milch ist auch in Produkten wie Naturjoghurt, Buttermilch, fettarmer Butter und Margarine enthalten. Die gesunde Entwicklung des ungeborenen Babys wird gefördert und der ausgewogene Nährstoffhaushalt unterstützt.Rohmilch oder Vorzugsmilch und die daraus hergestellten Produkte können schädlich sein, da sie Krankheitserreger wie den Erreger der Rindertuberkulose enthalten können. Das Risiko von Fehl, - oder Frühgeburten wird erhöht.


Käse:



Käse ist ein wichtiger Protein- und Kalziumspender für Mutter und Kind. Empfehlenswert sind Butterkäse, Edamer, Emmentaler und Gouda, da sie aus wärmebehandelter Milch hergestellt wurden. Die Käserinde sollte immer abgeschnitten werden.


Fleisch und Fleischerzeugnisse:


Zu empfehlen ist mageres, gut durchgegartes Fleisch und Geflügel, genau wie magerer Bratenaufschnitt und gekochter Schinken. Diese Fleischsorten haben einen hohen Anteil an Eiweiß und spenden Energie für Mutter und Kind. Fleisch sollte 2 Mal pro Woche verzehrt werden. Während der Schwangerschaft sollte man auf Innereien wie Leber verzichten. Diese enthalten viel Vitamin A, das bei Überdosierung zum Beispiel zu Wachstumsstörungen des Kindes führen kann. Außerdem sollte auf rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch verzichtet werden.

Ernährung in der Stillzeit

Was man als Mutter isst, findet sich in kleinen Mengen in der Muttermilch wieder. So lernt das Baby bereits durch das Stillen verschiedene Lebensmittel kennen und sein Immunsystem kann sich langsam an sie gewöhnen. In der Stillzeit ist eine abwechslungsreiche und vielseitige Mischkost mit ausreichend Gemüse, Brot, Kartoffeln und Obst empfehlenswert. Aufnahme von Milch oder Milchprodukten fördert die Milchbildung nicht. Trotzdem sind 0,5 Liter Milch am Tag sinnvoll, damit der Körper der Mutter genügend Kalzium erhält. Man sollte reichlich und regelmäßig zum Beispiel ein Glas Wasser zu jeder Stillmahlzeit trinken. Auch eine ausreichende Jodversorgung ist wichtig.

Es ist nicht empfehlenswert, vorbeugend auf verschiedene Lebensmittel zu verzichten, auch nicht auf häufige Allergieauslöser wie Kuhmilch oder Hühnerei. Wenn die Mutter in der Stillzeit regelmäßig Fisch zu sich nimmt, gibt es Anzeichen dafür, dass allergische Erkrankungen seltener auftreten. Fachleute empfehlen zwei Portionen Seefisch pro Woche.

Auf eine Diät zur Gewichtsreduktion sollte man verzichten. Dabei könnten Nährstoffe zu kurz kommen oder die Milchbildung könnte zurückgehen. Eventuell überflüssige Pfunde werden, durch die Energie die das Stillen benötigt, mit der Zeit langsam abgebaut.

Eine vegetarische Ernährung ist in der Stillzeit möglich, wenn durch eine bewusste Zusammenstellung der Kost die richtige Eisen- und Eiweißzufuhr gesichert ist. Eine vegane Ernährung, in der alle tierischen Lebensmittel gemieden werden, ist nicht möglich, da sie zu bleibenden neurologischen Schäden beim Kind führen kann. Wenn die Mutter auf keinen Fall tierische Lebensmittel zu sich nehmen möchte, braucht sie zusätzliche Nahrungssupplemente.


Vitamine
Vitamine, so sind sich Experten einig, machen unseren Organismus erst leistungsfähig. Sie sind zum Beispiel nötig, um Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aus der Nahrung in Energie umzuwandeln und wirken beim Aufbau von Hormonen und Blutzellen. In der Schwangerschaft ist die Folsäure, ein B-Vitamin, eins der wichtigsten. Es ist an der Bildung und Reifung roter Blutkörperchen verantwortlich. Sie steuert anteilig die Zellteilung und das Wachstum. Bei einem Mangel an Folsäure kann es zu Blutarmut und Verdauungsstörungen bei der werdenden Mutter kommen. Gravierender ist aber die Gefahr eines Neuralrohrdefektes, also eine Fehlbildung im Bereich des Rückenmarks und des Gehirn des Babys. Der Bedarf an Folsäure steigt zu Beginn der Schwangerschaft. Reich an Folsäure sind zum Beispiel Spinat, Broccoli, Blumenkohl, Eigelb und Spargel.
Jod
Jod gehört zu den Spurenelementen, die der menschliche Organismus braucht, um seinen Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Es ist ein wesentlicher Baustein des in der Schilddrüse gebildeten T3, das die Geschwindigkeit des Stoffwechsels steuert. Außerdem ist es am Wachstum, der Knochenbildung und der Gehirnentwicklung beteiligt. Der Jodbedarf der Mutter ist der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Nicht nur die Mutter benötigt in dieser Zeit Jod für den Aufbau der Schilddrüsenhormone, sondern auch das Baby im Mutterleib braucht ab der 14. Schwangerschaftswoche Jod, damit seine Schilddrüse richtig funktioniert. Und damit der Säugling in der Stillzeit optimal versorgt ist, muss auch die Muttermilch genug Jod enthalten. Ein Jodmangel kann zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen beim Kind führen. Bei Jodmangel in der Schwangerschaft besteht ein Risiko für eine Fehl-, oder Frühgeburt.
Kalzium
Der Mineralstoff Kalzium hat verschiedene Aufgaben im Körper, doch am wichtigsten ist er für gesunde Knochen und Zähne. Es gibt dem Knochengewebe und der Zahnsubstanz ihre Festigkeit. Besonders viel Kalzium bietet Milch und Milchprodukte. Auch Kalziumreiches Mineralwasser, Fenchel, Grünkohl oder Lauch können die Kalziumversorgung unterstützen. Der Knochenstoffwechsel und somit der Einbau von Kalzium ins Knochengewebe funktioniert am besten, wenn man sich viel bewegt. Bewegung ist generell gut für Schwangere, da sie die Verdauung anregt und die stärker belasteten Beinvenen unterstützt. Daher ist ein täglicher Spaziergang empfehlenswert.
Gefahren

Alkohol: In der Schwangerschaft sind der Körper der Mutter und der des Kindes über die Nabelschnur und die Plazenta verbunden. Wenn die Mutter alkoholische Getränke zu sich nimmt, verbreitet sich der Alkohol nicht nur schnell aus, sondern erreicht auch den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind denselben Alkoholspiegel. Im Gegensatz zur Mutter braucht das Kind viel länger um den Alkohol wieder abzubauen. Seine Organe sind noch nicht vollständig entwickelt, deswegen fällt es seinem Organismus viel schwerer, den Blutalkoholspiegel wieder zu senken. Der Körper des Babys ist also der schädlichen Wirkung des Alkohols viel länger ausgesetzt.  Alkohol kann dem Baby schon im Mutterleib erheblichen Schaden zufügen. Folgen können Wachstumsstörungen, körperliche Deformierungen, geistige und seelische Schädigungen oder Verhaltensstörungen sein. Auch in der Stillzeit sollte möglichst auf Alkohol verzichtet werden, denn der Genuss von Alkohol steigert auch den Alkoholgehalt in der Muttermilch.

 Rauchen: In Deutschland rauchen ca. 30 Prozent der Frauen zu Beginn der Schwangerschaft. Die Hälfte davon schafft es im Laufe der Monate aufzuhören, doch jede fünfte Frau raucht auch während der Schwangerschaft, trotz guter Vorsätze. Werdende Mütter sollten, falls sie normalerweise rauchen, unbedingt damit aufhören, denn Rauchen kann das Wachstum des Babys nachteilig beeinträchtigen und zu einem erhöhtem Risiko von Fehl,- oder Frühgeburten führen. Auch das Risiko, Babys mit Missbildungen zur Welt zu bringen, steigt. Kinder von Raucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 200 Gramm weniger und sind wesentlich anfälliger für Infekte. Selbst Passivrauchen ist bereits schädlich für das Ungeborene. Nordamerikanische Studien zeigen, dass sechs Monate nach der Geburt 50 Prozent der Frauen wieder mit dem Rauchen anfangen und viele auch schon direkt nach der Geburt, doch auch das Rauchen während der Stillzeit stellt für das Baby eine gesundheitliche Gefährdung dar. Die Schadstoffe und das Nikotin der Zigarette geht in die Muttermilch über. Die Qualität der Milch leidet und das Kind nimmt das Nikotin mit auf. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die letzte Zigarette erst vor kurzem geraucht wurde. Erst nach 1,5 Stunden ist das Nikotin zur Hälfte aus dem Blut verschwunden. Entsprechend lange dauert es bis das Nikotin ganz abgebaut ist, was sich oft nicht mit der Stillperiode vereinbaren lässt. Folge des Rauchens kann ein verspäteter Milcheinfluss und eine geringere Milchproduktion sein. Die Langzeitschäden sind noch nicht ausführlich erforscht, doch man bringt den plötzlichen Kindstod mit dem Rauchen in Verbindung.
Von allem, was die Mutter schluckt, inhaliert oder spritzt bekommt auch das Baby etwas ab. Selbst die harmlosesten Arzneien aus der Hausapotheke können Substanzen enthalten, die dem Ungeborenen schaden. Viele Stoffwechselprodukte der Schwangeren und nahezu alle chemischen Stoffe, denen sie ausgesetzt ist, erreichen auch das Baby in ihrem Bauch. Dort können sie die Entwicklung des Kindes empfindlich stören und teilweise schwere Missbildungen auslösen. Das gilt auch für Arzneimittel. Ob und wie die Arzneimittel dem Baby schaden hängt auch vom Zeitpunkt der Einnahme ab. Am kritischsten ist das Embryonalstadium bis zum Ende der achten Schwangerschaftswoche, denn hier entwickeln sich die Organsysteme des Ungeborenen. Das Risiko für Fehlbildungen beim Baby ist hier besonders groß. Manche Medikamente sind in der Frühschwangerschaft verboten, dürfen aber im letzten Schwangerschaftsdrittel eingenommen werden. Bei bestehenden Erkrankungen sollte der Arzt auf jeden Fall über die Schwangerschaft informiert sein. Auch wenn man in den ersten Wochen Medikamente einnimmt, bevor man von der Schwangerschaft erfährt, sollte man dem Frauenarzt mitteilen, welche Medikamente und welche Dosierung man zu sich genommen hat. So lässt sich das Risiko besser einschätzen.




Michaela Hakfoort




Quellen:
Ratgeber Ernährung – Schritt für Schritt gesund ins Leben  S. 12
Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft“ www.rund-ums-baby.de
Auf welche Lebensmittel sollte man in der Schwangerschaft Verzichten?“ www.babyforte.de
Essen und Trinken in der Stillzeit“ www.gesundinsleben.de
Was Ihnen in der Stillzeit gut bekommt“  - Das Baby S. 22
„Jodbedarf in Schwangerschaft und Stillzeit“ www.onmeda.de
„Wie wichtig ist Calcium?“ www.rund-ums-baby.de
„Ihr Baby trinkt immer mit“ www.kenn-dein-limit.de
„Stillen, ja. Alkohol, nein.“ www.kenn-dein-limit.de
„Baby, ich höre auf zu rauchen“ www.eltern.de
„Rauchen in der Schwangerschaft: Die dramatischen Folgen“  www.t-online.de
„Medikamente in der Schwangerschaft“  www.netdoktor.de

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