Dienstag, 23. April 2013

Geburtsarten


Moderne Kreissäle bieten heute vielerlei Möglichkeiten der Geburt an. Die liegende Geburt, die Wassergeburt und der Gebärhocker sind wohl die am häufigsten gewählten Arten bei der natürlichen Geburt.                                                                                                                   
Aber auch der freiwillige Kaiserschnitt wird bei jungen Frauen immer beliebter. Auch stellt sich vielleicht der ein oder andere die Frage, ob vielleicht eine Hausgeburt in den eigenen vier Wänden in Frage kommt. Sollten keine Komplikationen während der Geburt auftauchen, die zum Beispiel den Einsatz einer Saugglocke oder Zange notwendig machen, kann man meist recht frei wählen, wie denn der Nachwuchs zur Welt kommen soll. In Folge werden einige Geburtsarten genannt und erläutert.

Entbindungsbett
Es handelt es sich um ein Bett mit verstellbarer Rückenlehne. Es bietet ebenso viel Bewegungsfreiheit. Kommt während der Geburt eine PDA zum Einsatz findet der Rest der Geburt für gewöhnlich im Entbindungsbett statt. Durch die verstellbare Rückenlehne kann die Frau verschiedene Positionen ausprobieren und sitzen oder liegen. Die Entbindung im Bett ist heute eine sehr gängige Methode. 

Wassergeburt
Sie sollen schon im alten Ägypten bekannt gewesen sein.
Bei einer Wassergeburt befindet sich die schwange Frau in einer Badewanne mit warmen Wassern. Dies soll ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln und die Entspannung fördern.        
In Deutschland werden neben normalen (Eck-)Badewannen manchmal spezielle Geburtsbadewannen verwendet, die eine Klappe für den Ausstieg im Notfall haben. Mittlerweile gibt es komfortable, transportable, aufblasbare und kostengünstige Alternativen für den flexiblen Einsatz. Fest installierte Geburtsbadewannen verfügen in der Regel über eine Heizung, um die Wassertemperatur konstant zu halten.          
Viele Frauen empfinden die Wärme des Wassers während der Geburt als wohltuend, weil es entkrampfend wirkt. Schon während der Eröffnungsphase kann die Frau also „baden gehen“. Das Kind kommt dabei unter Wasser zur Welt.     
Die Frauen die ihr Kind im Wasser geboren haben, sagen in den allermeisten Fällen, dass sie ein schönes und sanftes Geburtserlebnis hatten. Darüber hinaus hat die Wassergeburt 
auch "medizinische" Vorteile: häufig geht die Geburt etwas schneller voran, es werden weniger Schmerzmittel benötigt, und die Zahl an Dammschnitten und -verletzungen ist geringer.

Gebärhocker 
Man nennt diesen auch Maya Stuhl. Der Gebärhocker ist ein kleiner Stuhl ohne Lehne mit einer Aussparung für das zu entbindende Kind. Die Geburt auf dem Gebärhocker geht meist schneller voran, da die Frauen viel besser mitarbeiten können und auch die Schwerkraft mithilft. Die Frau sitzt in aufrechter Position, wobei sie der Partner von hinten in die Arme nehmen, halten und unterstützen kann, was von einigen Frauen als sehr angenehm empfunden wird. Das Becken der Frau ist beweglich, es wird kein Druck auf große Gefäße ausgeübt. Dadurch hat die Gebärende oft ein gutes Gefühl, wohin sie pressen muss. Die Hebamme kniet oder sitzt vor der werdenden Mutter auf dem Boden und empfängt so das Baby.

Das Roma-Rad       
Das Roma Rad ist ein besonderer Gebärstuhl, welcher in der Geburtshilfe eingesetzt wird. Dieser sieht einer Wiege ähnlich und besteht aus einem in einem Rad schwebendem Hocker, der ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelt. Die schwangere Frau setzt sich zum Gebären in den Hocker, die Beine werden in einer gespreizten Position befestigt, die Hände werden an die radähnliche Halterung gelegt, der Beckenboden ist gut zugänglich, dazu liegen Gesäß und Oberschenkel bequem auf.    
Durch permanentes, selbstbestimmtes Wippen wird das Roma Rad von der Gebärenden als beruhigend und schmerzlindernd empfunden.
Die Positionen auf dem Roma Rad sind vielfältig. Das Rad kann in mehrere Stellungen gebracht werden und ermöglicht somit die Geburt aus einer halbwegs liegenden bis in eine mehr oder weniger aufrechte Position.
Diese Methode ist relativ neu und wird noch nicht oft angeboten.


Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt ist ein Routine-Eingriff, medizinisch sicher für die Mutter und lebensrettend für viele Babys. Es handelt sich hierbei um einen operativen Eingriff, bei dem das Kind aus der Gebärmutter der Schwangeren entnommen wird. Hierbei wird ein tiefer Unterbauch-Querschnitt durchgeführt. In der Regel wird bei einem Kaiserschnitt eine PDA gelegt oder der Eingriff gänzlich unter Vollnarkose vorgenommen. Wie bei jeder OP besteht auch hier ein anästhetisches Rest-Risiko.

Zangengeburt
Dies ist ein vaginal operatives Entbindungsverfahren und zählt zur operativen Geburtshilfe. Eine Zange kommt als Hilfsmittel zum Einsatz, wenn die Entbindende beispielsweise aufgrund einer körperlichen Grunderkrankung unter der Geburt nicht ausreichend pressen kann. Auch wenn die Herztöne des Kindes während der Geburt schlechter werden, während der Kopf des Babys schon tief im Becken sitzt, kann die Zange angewendet werden. Damit die Zange eingesetzt werden kann, ist ein Dammschnitt und eine Betäubung (PDA) notwendig. Häufiger als die Zange bei einer modernen Geburtshilfe kommt die Saugglocke zum Einsatz.

Saugglocke
Diese kommt aus den ähnlichen Gründen wie die Zange zum Einsatz. Es wird eine Schale am Kopf des Kindes angesetzt und mit Hilfe eines Schlauchs ein Unterdruck erzeugt, sodass ein Vakuum entsteht und sich die Schale am Kopf des Kindes festsaugt. Der Arzt zieht das Kind dann während der Wehen aus der Gebärmutter heraus. Kinder, die so zur Welt gebracht werden haben meist eine längliche Verformung am Kopf, die jedoch nach den ersten Wochen verschwindet.

 


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